Nach einer längeren Durststrecke unserer Mannschaft und zuletzt teilweise unglücklich verlorenen Spielen
war die Zielstellung für heute klar und eindeutig: Tore schießen und punkten. Vor allem auch im Hinblick auf
die Tabellensituation musste ein Dreier her – punktgleich mit dem Gegner könnte man durch einen Sieg einen
Platz in der oberen Tabellenhälfte festigen. Nach einer guten Trainingswoche, in der viel gearbeitet und gelaufen
wurde, waren die Erwartungen entsprechend hoch.
14 einsatzfähige Spieler
standen dem Trainerteam heute zur Verfügung. Die Ausfälle von Annika, Quentin und Johann
konnten dank Unterstützung aus der D-Jugend durch Erik, Max und Matthew kompensiert werden. An dieser Stelle
nochmal ein besonderer Dank an euch und dickes Lob für eure Einsatzbereitschaft.
Bei guten Bedingungen ging es also um punkt 10:00Uhr in Rietschen los – Anstoß.
Die ersten zehn Minuten sollte man besser nicht erwähnen. Unsere Truppe wie im Halbschlaf, unkonzentriert, unsortiert, einfach nicht da.
Alle taktischen Vorgaben, wochenlang trainierte Spielformen und Spielzüge – alles wie weggeblasen.
Der Gegner, spielerisch bei weitem nicht besser, aber in dieser Phase einfach cleverer, nutzt dies eiskalt aus.
Langer Ball nach vorne und der schnelle Danilo D. netzt in der 7. Minute für den Gastgeber zum 1:0 ein. Die Trainer anfangs noch ruhig,
dann laut eingreifend: AUFWACHEN!!! WIR HABEN GERADE EIN SPIEL UND LIEGEN ZURÜCK!!!
Nach neun Minuten der Erste Wechsel – für Tom Adam kommt Matthew und mit ihm auch endlich Bewegung in unser Spiel.
Es entstehen erste gute Kombinationen und Ballstafetten im Mittelfeld. In der 15. Spielminute dann der verdiente Ausgleich.
Der eingewechselte Matthew setzt sich über die linke Außenseite durch und krönt seine Leistung mit einem Treffer.
Die Trainer an der Linie zufrieden – so kann es weiter gehen. Es folgen weitere Angriffe – unsere Truppe in allen Belangen überlegen,
aber einfach nicht konsequent genug. Zu oft werden gewonnene Bälle leichtfertig wieder hergegeben. Zu oft werden Fehlpässe gespielt.
Zu oft fehlt der letzte entscheidende Pass, der Torabschluss im richtigen Moment, das kleine Quäntchen Glück.
In der 30. Minute kommt Emely nach toller Vorarbeit von David aus 16m frei zum Schuss – leider steht der Pfosten im Weg.
Kurz vor Ende der 1. Halbzeit dann erneute Ernüchterung. Ein unnötiger Ballverlust wird vom Gegner einmal mehr clever
ausgenutzt – 32. Minute, Gegentor, Spielstand 2:1, wieder Danilo D.
Halbzeit
In der Kabine wird es laut. Fehler werden angesprochen. Es wird an die Konzentration erinnert, an die Disziplin, daran, dass man bissiger in
die Zweikämpfe geht, den Torabschluss sucht. Und vor allem: viel mehr Laufbereitschaft. Dieser Gegner ist definitiv schlagbar.
Anpfiff Halbzeit zwei.
Das Bild ändert sich kaum. Unsere Mannschaft am Drücker, aber absolut uneffektiv. Man rennt sich wieder und wieder
beim tief stehenden Gegner fest. Rietschen versucht mit langen Bällen zu kontern, aber unsere Abwehr steht jetzt besser und läuft die Bälle ab.
Nur einmal muss unser Torwart Erik zu Hilfe eilen und den Ball im letzten Moment klären. Die Zeit verrinnt und man fragt sich langsam, ob wir hier
wirklich mit leeren Händen abreisen werden. Zehn Minuten vor Ende schmeißen wir nochmal alles nach vorne. Die Vierkette wird aufgelöst und
Sammy rückt mit in den Angriff. Kurz vor Schluss dann ein Foulspiel vor dem Strafraum des Gegners. Anweisung von draußen durch Tobias:
Tom Adam soll schießen, den Ball aufs Tor bringen. Der Freistoß wird ausgeführt – der Ball kommt aufs Tor und wir vom Gegner unhaltbar abgefälscht.
Ausgleich, 2:2, 69. Spielminute, Eigentor. Der Jubel ist groß, aber nur von kurzer Dauer. Der Schiedsrichter pfeift das Spiel ab. Endstand 2:2.
Fazit
Beim Fussball kann sich ein Remis oftmals wie ein Sieg anfühlen. Wenn der Gegner z.B. stark ist und du dir trotzdem einen Punkt erkämpfst.
Oder wenn der Ausgleich kurz vorm Schlusspfiff fällt, wie z.B. heute. Wer aber heute dabei war, wird diese Gefühl vermissen. Hier war
wesentlich mehr drin. Den faden Beigeschmack aus diesem Spiel werden wir unter der Woche beim Training loswerden müssen.
Sport frei
Adrian Kafara
