Spielgemeinschaft SV Fortuna Trebendorf 1996 fährt gegen SV BWDO – C-Junioren 4:0 Sieg ein und behauptet Spitzenposition
Im Fußball zählt oft nur Sieg oder Niederlage. Damit kann dieser faszinierende Sport gelegentlich auf das Ergebnis reduziert werden. Doch Hand aufs Herz, Fußball ist mehr als das reine Spielergebnis. Klar, keine neue Binsenweisheit. Aber jedem, der diesem Gedanken etwas abgewinnen kann, werden wahrscheinlich so einige treffliche persönliche Beispiele dazu einfallen. Gemeinschaftsinn, Ausgleich, Kampf, Einsatz, Emotionen, Leidenschaft, Freundschaften und vieles mehr.
Mit der C-Jugend sind wir im Kinder- und nicht Erwachsenenfußball. Und so verschieben sich diese Gewichtungen. Denn hier nehmen unsere Trainer in den Blick was Kindern wichtig ist bzw. sein könnte. Und da sagt unsere Erfahrung, dass neben dem Erfolg die Atmosphäre wichtig ist. Wo? Natürlich beim Training, im Trainingslager, beim Spiel, bei Sieg oder Niederlage. Diese Verantwortung obliegt dem Trainer. Er schafft Atmosphäre und damit, ob Kindern ihr Lieblingssport Spaß machen kann oder nicht. Unabhängig vom Ergebnis. Das meint, Siege ohne Spaß kann es auch geben. Eben eine Frage der Atmosphäre.
Nur mal angenommen, man könnte die Atmosphäre die die Mannschaften eines Spieles umgibt im Spielergebnis in Form von Punkten oder „Toren“ ausdrücken, dann wäre heute Deutsch – Ossig mein Siegerteam gewesen. Das ist reine Phantasie. Die gehört hier nicht wirklich hin und so komme ich direkt zum Spielbericht.
Für Deutsch – Ossig war im Einsatz:
Annika, Sammy (C), Tom K., Johann, Jonas, Marcel, Emely, David, Bartek, Moritz, Dennis, Erik, Niklas, Jeremy.
Die Aufstellung:
Annika im Tor, Abwehr: David, Tom, Sammy, Marcel, Mitte: Moritz, Erik, Emely, Johann, Angriff: Niklas Bartek. Alle anderen warteten auf der Bank.
Wir sahen einen Spitzenreiter der im Vergleich zu Deutsch – Ossig frischer und stärker mit groß gewachsenen Jungs das Spiel begann. Die ersten vier bis fünf Minuten ging Deutsch – Ossig etwas unter. Die Aktionen des Gegners sahen kraftvoll und energiegeladen aus. Dann rappelte sich allmählich das Team von Tobias, Adrian, Katrin und Paul. Dank des fortwährenden Einsatzes von Emely gelang der erste Konter über rechts. Im energischen Nachhaken holte sie in Strafraumnähe einen Freistoß heraus. Das war gegen diese großen Kerle sehr mutig. Der Freistoß dann von Emely selbst getreten, wurde vom gegnerischen Abwehrspieler vor dem Fünfmeterraum abgefangen. Die erste gute Möglichkeit.
Deutsch - Ossig ordnete sich schneller. Das Spiel wurde ausgeglichener. Die Chancenmehrheit entwickelte sich zu unseren Gunsten. Inzwischen gelangte das Blau-Weiße-Team weitere dreimal per Konter über rechts vor das gegnerische Tor. Die sichtbar auffälligere Angriffsseite. Jetzt ein Torerfolg wäre kein Glück sondern verdient. Überraschend. Gegenkonter. Kopfball. Tor. Eingeleitet durch eine Flanke aus 20 Meter Entfernung von links. Wie aus dem nichts. Das erste Glück verteilt. Bitter. Der Ballverlust im Mittelfeld war hier der Auslöser. Der Ball ging in Folge einer Kontaktvermeidung im Mittelfeld verloren. Das Agieren zum Ball hin sah ängstlich aus. Und so reagierte Trainer Adrian und rief dem Team zu: „keine Angst zeigen!“. Mit dem 1:0 verfiel das Team in so eine Art „Schlafphase“. Und prompt kassierte Blau-Weiß das zwei zu Null hinterher. Trainer Tobias Hasler ärgerte sich sichtbar und forderte deshalb: „weiter und aufwachen.“ Beide Deutsch-Ossiger Trainer feuerten ihr Team zu dieser Zeit engagiert aufmunternd an. Auch der gegnerische Trainer unterstützte unüberhörbar häufig seine Mannschaft. Dabei dachte ich beinahe, dass unser SV Blau-Weiß gerade 2:0 in Führung lag. Halbzeitpause, Verschnaufpause.
Die Mannschaft kam unverändert auf den Platz. Damit ist zwar die Aufstellung gemeint, aber leider traf das auch auf ihren Auftritt zu. Dagegen Energiegeladen und frisch der Auftritt von Trebendorf. Der Spielgemeinschaft gelang nach starkem Schuss ca. zwei Minuten nach dem Anpfiff das 3:0. Leider zu früh. Nun zeigten sich im Verlauf ein paar Schludrigkeiten im Abspiel und Stellungsspiel. Nachlässigkeiten im Passspiel und beim läuferischen und kämpferischen Einsatz. Beim Gegner sah deren Trainer Fehler. Wem es nicht auffiel, der vernahm weiterhin unüberhörbar entsprechende Hinweise. Tobias verstärkte das Team mit frischen Einwechselspielern. Doch hier blieb die erwarte Frische hinter den Erwartungen zurück. Das Deutsch – Ossiger Team gab mit toller Moral nicht auf und erspielte sich somit weiterhin Chancen heraus. Nach einem guten Dribbling kam Niklas über halbrechts ganz allein vor das Tor und scheiterte gleich zweimal am Tormann. Kein Spielglück bei einer 100%igen Chance. Dieser Aktion folgten weitere Angriffe mit Schüssen aus der Halbdistanz, auch hier ohne Glück. Daraufhin bekam Fortuna Trebendorf noch einmal das Spiel in die eigene Hand und erhöhte den Druck. In der 68. Spielminute schossen sie das 4:0. Damit sollten das Schicksal und der Sieg für dieses Spiel besiegelt sein. Hätten unsere Trainer sich am Spielfeldrand lautstark geärgert, dann wäre das jedem klar gewesen warum. Aber nichts da. So macht ein Jugendspiel Spaß.
Fazit:
Unsere C - Mannschaft war, wie im vorangegangenen Spiel, nicht besser oder schlechter als ihr Gegner. Einige Spieler wirkten müde. Das Mittelfeld hier und da unsicher. Der Sturm hatte seine Chancen. Keines der Tore ging auf die Kappe unserer Torfrau. Sie hielt was haltbar war. Es hilft aber nichts. Fußballweise sagen: „Um vom (Zahlen-)Ergebnis her zu gewinnen brauchst Du ein Tor mehr als dein Gegner.“
Und Fortuna? Das ist die Glücks- und Schicksalsgöttin der römischen Mythologie.
Spielbericht
Christian Pfeiffer
